Konzert Khan Bogd Ensemble
Leider haben die Künstler ihre über mehrere Wochen aufrechterhaltene Zusage nicht eingehalten, und ihren Auftritt bei uns kurzfristig und ohne nachvollziehbare Begründung platzen lassen. Wir bedauern dies außerordentlich, und bitten, die Nachricht umgehend an mögliche Interessenten weiterzugeben!
Auf Einladung von Face Music in der Schweiz ist das Khan Bogd Ensemble demnächst in Europa unterwegs. Wir haben die einmalige Gelegenheit erhalten, diese hervorragenden Künstler auf ihrer Rundreise in München zu präsentieren.
- Samstag 02. Juni 2012
- Begin 19:00 h
- Im Saal des InitiativGruppe e.V.
Karlstr. 50 (Hinterhof)
80333 München - Eintritt: 10.- Euro
(Mitglieder/Schüler/Studenten 8.- Euro)
Plakat als PDF
Das Khan Bogd Ensemble
Das Khan Bogd Ensemble wurde 1997 gegründet. Es ist nach dem Amt des Bogd Khan benannt, dem geistigen und weltlichen Oberhaupt der Mongolen zwischen dem 17. und dem frühen 20. Jahrhundert. Alle Mitglieder sind an der Akademie für Musik in Ulaanbaatar ausgebildet.
- Battulga Nomin-Erdene - Gesang
- Buyankhishig Togtokhjargal - Pferdekopfgeige
- Urtbayar Batbayar - Pferdekopfgeige, Kehlkopf-/Obertongesang
- Gankhuyag Uyanga - Khuuchir, Gesang
- Gankhuyag Solongo - Yatga, Gesang
- Davaajargal Davaadorj - Kontorsion
- Udval Tsembel - Tanz
Die Instrumente
Die Pferdekopfgeige (Morin Khuur) und der Obertongesang (Khoomii) sind auch hierzulande einigermaßen bekannt (siehe auch unseren Pferdekopfgeigen-Kurs). Dazu bringen die Musiker aber auch einige Instrumente mit, welche man in Europa seltener zu hören kriegt.
Die Khuuchir hat folgt einem ähnlichen Bauprinzip wie die Pferdekopfgeige, ist aber kleiner und hat einige Besonderheiten in der Ausstattung und Spielweise. Es gibt eine Variante mit zwei, und eine mit vier (paarweise gestimmten) Saiten. Die Saiten bringen eine vor dem Resonanzkörper aufgezogene Schlangenhaut zum Schwingen. Der Bogen ist nicht seperat, sondern die Bogenbespannung ist zwischen den beiden Saiten eingefädelt. Meistens wird die Khuuchir von Frauen gespielt. Das Instrument wird vertikal gehalten, wobei der Schallkörper auf dem Schoß der Spielerin aufliegt. Der Klang ergänzt die Pferdekopfgeige in der höheren Tonlage.
Die Yatga ist eine traditionelle mongolische Zither mit bis zu 21 Saiten. Das Instrument hat eine langestreckte Form. Das eine Ende liegt auf dem Boden oder einem Podest auf, während die Spielerin das andere Ende auf den Knien hält, und dort die Saiten mit den Fingern zupft. Die Yatga hat einen Harfenähnlichen Klang.
Das dargebotene Programm möchte besonders die Stimmen der Steppenfrauen hervorheben, sowohl musikalisch wie inhaltlich. Präsentiert werden Lieder über Liebe, Heirat und die tägliche Arbeit, sowie Wiegelieder, Totenklagen und rituelle Lieder zu besonderen Anlässen. Dabei kann es sich jeweils entweder um ein "Langes Lied" (Urtiin Duu, eigentlich eher ein "Lied der langen Töne"), eine Ode (Magtaal), oder um verschiedene ander Liedformen handeln. Face Music bietet einige weitere Informationen zum Khan Bogd Ensemble mit Hörproben an.
Tänze und Akrobatik
Die Tänzerin des Ensembles wird traditionelle mongolische Tänze vorführen. Diese gibt es in verschiedenen Varianten überall in der Mongolei. Besonders bekannt ist der "Körpertanz" (Bielgee) aus der Westmongolei. Dabei wird je nach Spielart nur der Oberkörper bewegt, manchmal sogar im Sitzen.
Und zu guter Letzt wird das Ensemble durch eine Kontortionistin vervollständigt. Die mongolischen "Schlangenmädchen" sind in der Lage, ihre Gliedmaßen in geradezu unmöglich erscheinenden Verdrehungen zu falten und zu verknoten. Diese alte Kunst erfordert intensives Training schon in jungen Jahren. Hin und wieder ist sie im Fernsehen als exotische Attraktion zu sehen. Aber life und auf kürzeste Distanz ist solche Akrobatik noch einmal ein ganz besonders atemberaubendes Erlebnis.